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Einfach besser leben

Applaus, Applaus, Applaus! Immer mehr Lübecker:innen setzen sich für nachhaltige Projekte in der Hansestadt ein. Vier davon erzählen hier ihre Geschichte. Über engagierte Menschen, die zum gemeinsamen Gärtnern aufrufen, nachhaltige Sportkleidung anbieten oder die Natur beim Spazierengehen vom Müll befreien.

1. Sammelt beim Wandern

Neele Frase (26) und Lea Kreutz (22)
Neele Frase (26) und Lea Kreutz (22)

Plastiktüten, leere Bierflaschen, Verpackungen, Dosen und unendlich viele Zigarettenkippen – irgendwann hat es Neele Frase (26) und Lea Kreutz (22) gereicht. Den ganzen Müll, den sie jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit am Wegesrand entdeckten, konnten die beiden Social-Media-Managerinnen nicht mehr sehen. „Aber sich immer nur ständig aufzuregen ist auch blöd. Deshalb wollten wir etwas Konkretes dagegen tun.“ Die Idee: Bei einem schönen Sonntagsspaziergang sammeln wir den Müll einfach ein. Das war im Sommer 2019. „Das Ergebnis unserer ersten Müllwanderung haben wir auf Instagram gezeigt und viel positives Feedback erhalten. Bei unserem zweiten Spaziergang waren wir schon acht bis zehn Leute“, erinnert sich Lea Kreutz. Inzwischen hat sich daraus eine Community von über 30 Sammler:innen entwickelt, die sich jeden ersten Sonntag im Monat trifft und in ganz Lübeck – mit Müllsäcken, Schubkarren und Greifzangen gerüstet – loszieht, um den wilden Müll aus der Natur einzusammeln.

„Wir beschäftigen uns schon lange mit dem Thema Nachhaltigkeit. Im Büro haben wir uns darüber unterhalten, wie wir die Welt um uns herum verbessern können. Da kam uns die Idee, einfach spazieren zu gehen und Müll zu sammeln: Nichts ist einfacher als das.“

Neele Frase (26) und Lea Kreutz (22)

Stapeln und abstimmen

Und wohin mit dem eingesammelten Abfall? „Wir stimmen unsere Sammelaktionen mit den Entsorgungsbetrieben Lübeck (EBL) ab. Abends nach unserer Tour schreiben wir eine E-Mail an EBL und teilen mit, an welcher Straßenecke wir den Müll gestapelt haben. Den von uns dann schon getrennten Müll sammelt die Müllabfuhr am nächsten Morgen ein. Das klappt wunderbar“, so Lea Kreutz. Wo die Müllwander:innen sammeln, entscheiden sie spontan. „Wir fragen die Leute in unserem Instagram-Account, Vorschläge kommen dann aus der Community“, erklärt Neele Frase. Als Nächstes wollen die beiden einen Verein gründen, um so einfacher Spenden einsammeln zu können. „Wir haben jetzt schon Unterstützer. Ein Baumarkt stattet uns mit Mülltüten und Handschuhen aus. Jeder und jede ist herzlich eingeladen, bei uns mitzumachen“, rufen die Umweltschützerinnen auf. Die nächste Müllwanderung ist für den 7. Juni geplant.

Wann und wo die fleißigen Sammler:innen sich treffen, erfahren Sie auf Instagram

2. Lasst es euch schmecken

Gemeinsam gärtnern, genießen und teilen – auch ohne eigenen Garten: Möglich macht das das Projekt „Essbare Stadt Lübeck“ des Bereichs Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz der Hansestadt Lübeck. Eine öffentliche Plattform für Menschen, Initiativen und Vereine, die in ihrer Nachbarschaft gemeinschaftlich kleine Stadtoasen erschaffen – zum Spielen und Dasein, zum Lernen und Austauschen. Über 40 dieser Oasen gibt es mittlerweile, realisiert in Obstbiotopen, Kräuterhöfen und Gärtnereien, auf Wildblumenwiesen und öffentlichen Grünflächen.

„Uns geht es um eine nachhaltige, gemeinschaftliche und inklusive Stadtentwicklung. Wir laden Menschen aller Generationen zum Mitwirken ein – ob mit oder ohne Handicap.“

Ingrid Bauer leitet das Projekt „Essbare Stadt Lübeck“

Engagiert und erfahren

Bei der Stadtverwaltung betreut Ingrid Bauer das Projekt mit viel Herz und Verstand. Die Diplom-Ingenieurin für Landschaftsplanung liebt seit ihrer Kindheit Obst und Biokultur. Kein Wunder: Ihre Eltern bewirtschaften mehrere Streuobstwiesen in den Rheinauen bei Karlsruhe. Warum macht die Stadt das? „Unser Projekt verfolgt viele Ziele: Wir wollen die Bioproduktion in Lübeck ankurbeln, die Zusammenhänge zwischen Konsum, Naturausstattung und Klimaschutz herstellen, den Gemeinschaftssinn fördern und die Stadtlandschaft nachhaltig gestalten. Dabei wirken tolle Partner und ehrenamtliche Helfer mit, wie zum Beispiel Naturpädagog:innen, die den Teilnehmer:innen bei Führungen die Heilwirkung von Kräutern erklären“, erklärt Ingrid Bauer.

Hier liegen die Schätze am Wegesrand: mehr.fyi/uebersicht
Diese Veranstaltungen gibt es noch 2020: mehr.fyi/veranstaltungen
Weitere Informationen zum Projekt: mehr.fyi/klimaschutz

Ingrid Bauer
Ingrid Bauer

3. Lauft im Einklang mit der Natur

Benjamin Peters
Benjamin Peters

„Der erste Anstoß war eine bittere Erkenntnis: Meine große Leidenschaft, das Laufen, ist eigentlich ein Widerspruch“, sagt Benjamin Peters. Der 36-Jährige ist Marketing-Manager und der Gründer von sura – einem Start-up-Unternehmen für nachhaltige Frauen-Sportbekleidung. „Wir lieben es, in der Natur zu laufen, gleichzeitig zerstören wir sie damit. Denn die Produktion der Klamotten, die wir dabei tragen, ist sehr umweltschädlich“, erzählt Benjamin Peters. Das wollte er ändern und gründete im Mai 2019 sein eigenes Label. Größter Unterschied: Während die Marktführer alle in Asien produzieren, lässt er in Porto, Portugal, die Nähmaschinen laufen.

„Wer seinen Körper achtsam und nachhaltig in der Natur trainiert, möchte auch Kleidung tragen, die im Einklang mit der Natur hergestellt wurde. Genau das liefern wir.“

Benjamin Peters, Gründer des Labels sura

Recycelt und flexibel

„Meine Partner sind tolle Textilhandwerker, die mit bis zu 100 Prozent recycelten Materialien unsere Modelinie herstellen. Ein Green-Label-Logistiker bringt die Kleidung nach Lübeck. Von Küste zu Küste – der Gedanke hat mir gefallen“, so der Lübecker. Peters und sein Team sehen sich als Motor für Nachhaltigkeit und haben einen Vorteil gegenüber den bekannten Marken: „Big Player können sich nur langsam bewegen, kleine Start-ups reagieren schnell und flexibel. Wir zeigen den Großen, wie es gehen kann“, so Benjamin Peters.

Übrigens: sura sucht Läuferinnen, die dem Team helfen, die sura-Philosophie zu teilen! Interesse? Bitte melden: www.sura-running.de

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