„Daten gehören zur Grundversorgung“
Lübeck hat einen Plan für mehr Lebensqualität. In der Hansestadt soll die Energieversorgung nachhaltiger, die Verwaltung schneller, die Verkehrs- und Transportsysteme sollen intelligenter und die Schulen digitaler werden. Klingt gut, oder? Bleibt die Frage: Wie soll das gelingen?
Die Zauberformel lautet: Digitalisierung.
Lübeck vernetzt sich und tauscht über Sensoren Daten aus, um sie zu verwerten – per Kabel, per Glasfaser, per Funk. Und wer macht das? Am besten jemand, der sich von Haus aus mit Technik und Leitungen gut auskennt. Kein Wunder also, dass die Hansestadt den Stadtwerke-Konzern bei der Umsetzung ihrer Digital-Strategie ins Boot geholt hat. Ein Weltkulturerbe zu digitalisieren ist eine Herkulesaufgabe. So etwas stemmt ein Stadtwerk nicht nebenbei. Deshalb haben die Stadtwerke Lübeck eine eigene Digital-Schmiede aus der Taufe gehoben: die TraveKom. Das Tochterunternehmen unterstützt Städte und Kommunen bei der Umsetzung der Digitalisierung.
Aktuelle Projekte der TraveKom in Lübeck sind unter anderen die „Digitale Schule“, die „Smart Kita“ und „Smart Parking“. Dr. Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck, und Christoph Schweizer, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft TraveKom, sprechen im lübsch-Interview über neue Anforderungen an die Stadtwerke und darüber, wie sich die Digitalisierung in Lübeck bemerkbar machen wird.
Herr Meier, Digitalisierung und Stadtwerke: Wie passt das zusammen?
Dr. Jens Meier: Seit jeher versorgen wir Stadtwerke die Menschen zuverlässig mit den wichtigsten und elementarsten Dingen überhaupt: Strom, Gas, Wasser und Wärme. Die zunehmende Digitalisierung in allen Bereichen des Lebens hat unseren Aufgabenbereich jedoch erweitert. Längst sind für die Bürger:innen auch digitale Technologien und Angebote Teil dieser Grundversorgung geworden. Wir leisten unseren Beitrag, indem wir den Zugang zu Daten und Anwendungen flächendeckend bereitstellen. Von der technischen Infrastruktur an Schulen bis zu Anwendungen im Bereich Smart City oder Mobilität.
Digitale Schule, vernetzte Mobilität und smarte Energiewirtschaft – in welchen Bereichen wird sich die Digitalisierung von Städten wie Lübeck noch bemerkbar machen?
Christoph Schweizer: Die Digitalisierung wird so gut wie alle Lebensbereiche der Bürger:innen berühren. Entsprechend sind die Angebote der TraveKom ausgerichtet. Ein Schwerpunkt wird die Digitalisierung der Verwaltung selbst sein, insbesondere jener Abläufe, die den Kontakt der Bürger:innen mit den Behörden betreffen. Hier gibt es viel Potential, den Service kundenfreundlicher und effizienter zu gestalten. Genauso verstehen wir auch unsere Leitlinie: Wir digitalisieren nicht zum Selbstzweck, sondern mit Fokus auf die Menschen und ihre Bedürfnisse.
Was wird sich dadurch verändern?
Christoph Schweizer: Die Mobilitätsangebote in der Hansestadt werden vernetzter und individueller, das Lernen in Schulen umfassender, die Betreuung in Kindertagesstätten noch besser, Kultur- und Wissensangebote vielfältiger und interaktiver. Umso wichtiger ist es, den Menschen dabei Orientierung zu geben und jede digitale Idee oder jedes Angebot zu prüfen: Was bringen sie unseren Kund:innen wirklich? Am Ende haben wir mit jeder unserer Lösungen den Anspruch, die Lebensqualität zu steigern.
Smarte Citys entstehen zurzeit in ganz Deutschland und auch weltweit. Was macht Lübeck besonders?
Dr. Jens Meier: Lübeck gilt als die Königin der Hanse. Jetzt wird die Königin smart. Das Zusammenspiel von hanseatischer Tradition, weltbedeutender Kultur, digitaler Innovation und starkem Netzwerk bilden das Fundament Lübecks im digitalen Zeitalter. Unsere Angebote helfen den Menschen dahinter und machen das Leben und Arbeiten angenehmer. Auch in Lübeck.
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