Bundesbürger:innen zeigen der deutschen Digitalisierung die rote Karte
»Fakten-Check Digitalisierung« im Auftrag der Stadtwerke Lübeck Gruppe in Kooperation mit Civey unter 5.000 Bundesbürger:innen bestätigt Notstand bei Digitalisierung in Deutschland.
Mehrheit der Bürger:innen glaubt nicht an die Umsetzung der Digitalisierung.
Einfach, sicher und schnell – so wünschen sich die Bundesbürger:innen die Digitalisierung.
Ausbau der digitalen Kompetenz als Erfolgsfaktor für Kommunen.
Deutliche Zweifel an der Verwaltungsdigitalisierung fördert der erste »Fakten-Check Digitalisierung« der Stadtwerke Lübeck Gruppe in Kooperation mit Civey zu Tage. So blickt eine überwältigende Mehrheit der Bundesbürger:innen (80,9 %) voller Skepsis auf die Digitalisierungsbestrebungen in der deutschen Verwaltung – und selbst bei einem großen Teil der kommunalpolitischen Entscheider:innen (77 %) ist die Skepsis groß, dass die bürger:innennahe und nutzer:innenfreundliche Umsetzung der Verwaltungsdigitalisierung in den kommenden Jahren gelingt. Dabei sind gerade Letztere maßgeblich im Rahmen des OZG 2.0 (Onlinezugangsgesetz) mit der Umsetzung und Realisation in Städten und Kommunen betraut.
Auch das Thema digitale Teilhabe sehen die 5.000 befragten Bundesbürger:innen zum jetzigen Zeitpunkt kritisch: Rund zwei Drittel (69,3 %) von ihnen geben an, dass sie nicht glauben, dass alle Bevölkerungsgruppen gleich von der Digitalisierung profitieren. Am optimistischsten sind die 18–29-Jährigen, während bei den 40–49-jährigen Befragten am wenigsten Zuversicht herrscht.
„Die Bereitstellung von digitalen Lösungen auf kommunaler Ebene, die das Leben der Bürger:innen erleichtert und ihre Lebensqualität erhöht, wird in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben der staatlichen Versorgungsaufgabe. Als Stadtwerke Lübeck sehen wir uns in einer Schlüsselrolle diese digitale Daseinsvorsorge für die Hansestadt Lübeck und die Region zu leisten und mit unseren Lösungen auch anderen Städten bundesweit als starker Partner zur Seite zu stehen“, so Dr. Jens Meier, CEO der Stadtwerke Lübeck Gruppe.
Einfach, sicher und schnell – so wünschen sich Bürger:innen die Digitalisierung
Die Umsetzung der von Umfrageteilnehmer:innen genannten Top 3 der Aspekte der Digitalisierung der deutschen Verwaltung, kann das Blatt umkehren und Zuversicht aufbauen. Auf Platz 1 sieht gut jede:r Zweite die Sicherheit und damit zum Beispiel den Schutz vor Cyberattacken (50,8 %). Auf Platz 2 nennt mehr als jede:r Dritte die Nutzer:innenerfahrung im Sinne von einfacher Bedienbarkeit (39,1 %), dicht gefolgt von der Schnelligkeit der Umsetzung auf Platz 3 (36,5 %).
Damit die Umsetzung gelingt, haben die Bundesbürger:innen ein klares Bild von der Priorisierung der konkreten Vorhaben bei der Verwaltungsdigitalisierung: Fast die Hälfte der Befragten (48,9 %) erwartet, dass der Zugang zu Dienstleistungen einfach ist. Darüber hinaus sollten für fast jede:n Zweite:n die Sicherheit persönlicher Daten (44,7 %) und die Kommunikation zwischen Behörden (42,8 %) im Fokus stehen.
Ausbau der digitalen Kompetenz – ist ein Erfolgsfaktor für Kommunen
Um den Wünschen der Befragten Rechnung zu tragen, braucht es aus Sicht der kommunalpolitischen Entscheider:innen vor allem digitale Kompetenzschulungen für Mitarbeitende (43 %), eine sichere digitale Infrastruktur (42,6 %), die Übernahme von Projekten aus anderen Kommunen und Städten (23,8 %) – und damit die Orientierung an bereits erfolgreichen Leuchtturmprojekten sowie die Anwendung der Lösungen. Ein weiterer relevanter Faktor: die digitale Souveränität und damit die Unabhängigkeit (22,2 %).
Ein vergleichbares Bild zeigt der Blick auf die Antworten der Bürger:innen: Auch sie sehen eine sichere digitale Infrastruktur (46,8 %), die Kompetenzschulungen für Mitarbeitende (33 %) sowie klare Datenschutzrichtlinien und -maßnahmen (23,9 %) als besonders wichtige Faktoren für die digitale Kompetenz einer Gemeinde an.
Dr. Jens Meier: „Unserer Erfahrung nach ist es gerade bei so umfassenden Projekten wie der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wichtig, das übergeordnete Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Nämlich dass die Schaffung dieser Infrastrukturen, Dienstleistungen und Güter kein Selbstzweck ist, sondern ein Werkzeug, um nachhaltige gesellschaftliche Teilhabe, Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und die digitale Souveränität von Städten und Kommunen unabhängig von privatwirtschaftlichen Anbietern zu gewährleisten.”